Am Kempelenpark - Planungsfeld P4
Auftraggeber: GUD VIERZEHN GmbH & Co KG, Wien / Freiraumplanung: idealice Landschaftsarchitektur ZT, Dipl.-Ing. Alice Größinger, Wien / Soziale Nachhaltigkeit: wohnbund:consult eG, Wien / Kunst am Bau: Ingeborg Kumpfmüller / Tragwerksplanung: ghp gmeiner haferl&partner zt gmbh, Wien / Haustechnik: HTB-PLAN, Haustechnik Planungs GmbH, Wien / Brandschutz: Dipl.-Ing. Erich Röhrer / Bauphysik: Dr. Pfeiler GmbH / Climate Tech: greenpass GmbH / Visualisierung: Virtual DynamiX multimedia and architecture, Wien
- JAHR: 2023
- ORT: Wien
- BGF: 17.332,27
- NNF: 11.749,49
- Lageplan_Am-Kempelenpark.pdf (pdf, 917 kb)
Nicht offener Architekturwettbewerb mit vorheriger Bekanntmachung, Nachrücker
insula - neunerhaus
„Wir wohnen. Wir könnten nicht leben, wenn wir nicht wohnten. (…)
Unsere Wohnung ist die Weltenmitte. Aus ihr stoßen wir in die Welt vor, um uns auf sie wieder zurückzuziehen“. (Vilém Flusser, Dinge & Undinge, 1993)
Im Mittelpunkt des Projekts steht ‚sicheres' privates Wohnen für Menschen, die es im Leben rundum schwer hatten. Aber auch Begegnung, Raum für ein neues Miteinander haben in dem sozial ambitionierten Projekt einen hohen Stellenwert. Sich begegnen zu können, ist gerade für die neunerhaus-Zielgruppe ein wichtiger Baustein der Inklusion. Das rückt den (halb-) öffentlichen Raum und die niederschwellige Infrastruktur als Ankerpunkte des Projekts in den Fokus.
Das neunerhaus-Projekt versteht sich auch als Teil der ‚sozialen‘ Nahversorgung und öffentlichen Infrastruktur im Stadtteil. Spontane Begegnungen entlang der Alltagswege sind ein wichtiger Beitrag zur inklusiven Stadt, indem sie Orientierung und Anregung gleichermaßen bieten. Im Projekt findet insbesondere die Vielfalt der besonderen Zielgruppen den sozialräumlichen Rahmen für die notwendigen alltäglichen Aushandlungsprozesse und auch Konfliktlösungen.
Die hier entworfenen öffentlichen und halböffentlichen Zonen generieren Orte, die sowohl bekannt als auch überraschend auf die Nutzer:innen wirken. Das Vertraute gibt die notwendige Sicherheit und Stabilität, das noch Unbekannte eröffnet neue, befreiende Spielräume. Für beides steht das Projekt komplementär! Es bietet bewusst Räume, die stabil und resilient aber auch multifunktional nutzbar gestaltet sind. Und berücksichtigt dabei forciert auch das Thema Nachhaltigkeit, Klimaresilienz und Ökologie um besonders auf vulnerable Personengruppen einzugehen.
Das Projekt gibt dem vorgegebenem Raumprogramm Identität und dem Ort einen spezifischen, respektvollen Charakter. Dazu zählen neben der architektonischen Gestalt auch die gesellschaftliche Akzeptanz, die mögliche Bespielung und die allgemeine soziale Atmosphäre.
Das Projekt ist in seiner ‚Spezialität' ein Ort, der sichtbar ist im Stadtraum und durch seine Gestaltung, Widmung und Organisationsform zur Identifikation mit diesem selbstbewusst einlädt. Die Nutzer:innen sollen das Haus über das Räumliche wie auch das gewollte soziale Leben als Selbstwirksamkeit und damit als Teil ihres Alltagslebens wahrnehmen.