Haus Pötzleinsdorf

Bauherr: Privat / Mitarbeit: Architekt DI Oliver Groh / Freiraum: Cordula Loidl-Reisch, Wien; grünplan, Leobendorf / Statik: Gmeiner-Haferl, Wien

  • JAHR: 2014–2016
  • ORT: Wien
  • NNF: 480m²
  • WOHNUNGEN: 4
  • GRUNDSTÜCKSGRÖßE: 696m²
  • Lageplan (pdf, 0 kb)

Auszeichnung: gebaut 2016


Liebe auf den zweiten Blick

Nur auf den zweiten Blick waren die Qualitäten des 1905/06 nach Plänen des Baumeisters Paul Oberst errichteten Hauses in Pötzleinsdorf erkennbar. Der sezessionistische Putzdekor war noch erhalten und die straßenseitig in Erscheinung tretenden Fassaden konnten originalgetreu instandgesetzt werden. Gemäß Josef Franks Motto „Man kann alles verwenden, was man verwenden kann“, wurden die neuen Eingriffe in die Bestandsstruktur integriert und Vorhandenes klug eingebunden.

Historisches Vorstadthaus mit modernem Kern

Das großzügige neue Wohngeschoß wurde als schlichte Box in zarter Stahlrahmenkonstruktion so in das Dach eingeschnitten, dass dessen Kontur straßenseitig unangetastet blieb. Gartenseitig weitet sich der Raum auf eine große Terrasse ins Freie.
Der neue Lift ist im Vorraum des Erdgeschoßes positioniert und barrierefrei über einen neuen Seiteneingang erreichbar. Er führt direkt in die neue Dachwohnung, wo er zugleich den Wohnraum gliedert. Im Erdgeschoß entstand in den ehemaligen Wirtschaftsräumen ein Atelier, das sich fast über die gesamte Gebäudebreite nach außen öffnet. Sanft geht es in die modulierte Gartenlandschaft mit Swimmingpool und abschließendem Gartenhaus über.

Hochwertige Oberflächen und gediegene handwerkliche Ausführung

Innerhalb des Altbestandes wurde mit traditionellen Oberflächen und Gestaltungselementen, wie Parkettböden in den Zimmern, Onyx im Bad, maßgefertigten Holzjalousien, gearbeitet.
In den neu ausgebauten Ebenen im Dach und im Gartengeschoß vermitteln helle klare Oberflächen eine luftige Modernität. Raumhohe Verglasungen und ein samtig wirkender Gussterrazzo aus Weißzement und Carrara-Marmor bilden den neutralen Rahmen für eine vom Anspruch einer gewissen Alterslosigkeit getragenen Wohnkultur.

An der Gartenseite wird die innere Neuorganisation offenbar. Befreit von den späteren Verkleidungen, wurde den Veranden wieder die ursprüngliche Textur zurückgegeben und mit einem hellen Beige ein freundlicher Farbton gewählt, der die Leichtigkeit und Luftigkeit dieser zwischen Wohnraum und Garten vermittelnden Raumteile betont. Nach oben wurden die Veranden mit einer überdachten Terrasse überbaut, seitlich schließen Balkone an, die nun allen Wohnebenen Zutritt ins Freie verschaffen.

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