Wohnbau Bombardier 1
Bauträger: WEVAG Wohnpark Errichtungs-, Vermietungs und Beteiligungsgesellschaft / Freiraum: 3:0 landschaftsarchitektur / Renderings: OLN
- JAHR: 2008
- ORT: Wien
- BGF: 14.250m²
- NNF: 10.250m²
- WOHNUNGEN: 118
- Lageplan (pdf, 194 kb)
Bauplatz 1, Bauträgerwettbewerb
Städtebauliches Konzept
Das Gebäude liegt an der Kreuzung der Donaufelderstraße mit einer untergeordneten Erschließungsstraße (§ 53-Straße) für Schule und Markt des neu geplanten Quartiers. Die hier dominierende Länge der Donaufelderstraße bestimmt das Grundkonzept des Baukörperzuschnittes. Der L-förmige Baukörper ist am Treffpunkt der beiden Straßen „durchgebrochen“. Vermittelt der Zuschnitt des gesamten Baukörpers auf den ersten Blick Homogenität und Kontinuität, so ist durch die mehrschichtige Ausbildung der „Bruchkanten“, die unterschiedliche Höhenstaffelung und gestalterische Ausbildung der Baukörper eine feine Irritation angestrebt. Eine verglaste Brücke verbindet die Obergeschosse beider Gebäudeteile als Gelenk. Diese Auflösung der Gebäudeecke betont die angestrebte Priorität der linearen Bebauung entlang der Strukturachse Donaufelderstraße, sie differenziert die Bebauungsart in die Tiefe des neuen Quartiers und entspricht durch die Auflösung der Monumentalität dem Charakter dieses Ortsteils. Die Durchlässigkeit an diesem Punkt kommt der geplanten Durchwegung des Quartiers zu Gute.
Der längere Gebäudeteil; Bauteil 1, an der Donaufelderstraße ist bauplastisch stark horizontal geschichtet, der kürzere, Bauteil 2, an der Erschließungsstraße durch Loggien aufgelockert. Die Höhenstaffelung des längeren Teils erfolgt durch Vor- und Rücksprünge ganzer Geschoße. Das Erdgeschoß ist als rück- bzw. vorspringendes Sockelgeschoss ausgebildet. Von der Donaufelderstraße wie eine Arkade rückspringende, über die gesamte Höhe verglaste Geschäftslokale kommunizieren mit dem Straßenraum und bereichern ihn mit Licht. An der aufgelösten Baukörperecke tritt der Sockel so weit zurück, dass der Straßenraum an der Mündung des Weges aus dem Garten bzw. Quartiers eine kleine platzartige Erweiterung erfährt. Quasi als Gegenbewegung tritt das Erdgeschoß gartenseitig wie ein vorspringender Sockel, der bei den Hauseingängen noch durch Vordächer gesteigert wird, in Erscheinung.
Ein vorspringendes Vordach an der Donaufelderstraße trennt das gewerblich genutzte Erdgeschoss von den darüber liegenden Wohngeschossen, ein ebenfalls auskragendes Loggiengeschoß begrenzt den Baukörper nach oben und schützt die darüber liegenden terrassenförmig gestaffelten Dachgeschoße vor Lärmimmissionen. Während sich die straßenseitige Ausformung des Baukörpers durch ruhige horizontale Gliederung präsentiert, akzentuieren punktuell Erker die Hofseite. Zur „Fuge“ bzw. zum „Gelenk“ endet der Baukörper mit dynamisierten Bauteilen, wie z. B. Brüstungen.
Die bauplastische Ausformung des kurzen Gebäudeteils an der Erschließungsstraße (§ 53-Straße) ist in Anlehnung an den straßenseitigen variiert: ein zurückgesetztes Erd- sowie Dachgeschoß „halten“ den Kubus der dazwischen liegenden Geschoße. Dieser ist von verschieden geformten Loggien durchsetzt.
Ebenso wie Vor- und Rücksprünge gliedern Materialwechsel vertikal wie horizontal den gesamten Baukörper und schaffen ein lebendiges Erscheinungsbild.